Nach der Lossprechung geht's erst richtig los!

Schon seit dem Spätmittelalter werden die Lehrlinge der handwerklichen Zünften vom Meister losgesprochen. Mit der Lossprechung scheidet der Maler und Lackierer-Azubi aus dem Ausbildungsverhältnis aus und tritt in ein lohnbezogenes Arbeitsverhältnis mit dem Handwerksbetrieb ein.

Vergangene Woche übergab die Maler- und Lackiererinnung Neckar-Fils Gesellenbriefe und Zeugnisse an die Absolventen. Insgesamt 48 junge Maler und Lackierer bzw. Fahrzeuglackierer schlossen in diesem Sommer ihre Ausbildung erfolgreich ab. Einer davon absolvierte seine Ausbildung beim Maler- und Lackierbetrieb Schmidt in Esslingen-Mettingen und erhielt nun seinen Gesellenbrief vom Innungsobermeister Karl Grumann. Kai Fabian Schmidt zählte dabei zu den Jahrgangsbesten. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche wird er den elterlichen Betrieb nun verlassen, um weitere Erfahrungen zu sammeln. „Cool, jetzt den ersten Schritt im Arbeitsleben gemacht zu haben,“ meint der Junggeselle.

Bereits viele jungen Leute schlossen in den letzten Jahrzehnten ihre Ausbildung beim Meisterbetrieb in Mettingen ab.
Wer meint, dass eine Ausbildung im Handwerk generell nichts wert ist, liegt vollkommen falsch. Die Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten sind nahezu einmalig. Außerdem ist der Beruf wirklich abwechslungsreich – was am Spektrum der Firma Schmidt deutlich wird. Heute die Außenfassade mit Anstrich und Putz, morgen das gestrichene Treppenhaus und übermorgen im eigenen Spritzraum das lackierte Geländer oder der Heizkörper. Dazu kommen Spritzlackierungen für Industrie genauso wie Oberflächengestaltung, Bodenbelag und Tapezierarbeiten.
Eine abwechslungsreiche Tätigkeit ist das Eine, Verantwortung für sein eigenes Handeln das Andere. Bereits in der Schule wie auch in späteren Fort- und Weiterbildungen ist man immer wieder Neuem ausgesetzt. Neue Produkte kommen auf den Markt, rechtliche Vorgaben verändern sich genauso wie sich neue Techniken entwickeln.

Man lernt also nie aus und kann den Meisterbrief machen. Oder vielleicht irgendwann später zurückkommen und das Werk in der sechsten Generation weiter führen.

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